In fünf Schritten zur Sanierung

18. November 2025

Wer sein Haus energetisch sanieren will, lässt es am besten vorher von einem Energieberater begutachten. Aber wie läuft so eine Beratung ab? Und wie finde ich kompetente Beraterinnen oder Berater? Ein Wegweiser.

1. Einen Überblick gewinnen

Lara und Jörn Müller wollen ihr Haus, Baujahr 1992, energetisch sanieren, um die Heizkosten zu senken, den Wohnkomfort zu erhöhen und das Gebäude für die Zukunft fit zu machen. Sie lassen sich bei einer kostenlosen Sprechstunde der Verbraucherzentrale beraten. Zum Gespräch bringen die beiden Baupläne und Energieabrechnungen mit. Die wichtigsten Heizungs- und Gebäudedaten haben sie schon vorab per Online-Formular geschickt. Der Energieberater, ein Bauingenieur, beantwortet Grundsatzfragen des Paares und gibt ihnen anhand der Daten eine erste Einschätzung. Für eine ausführliche Beratung empfiehlt er ihnen, sich von einer Energieberaterin einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen zu lassen (siehe Schritte 3 und 4). Diese hilft ihnen auch beim Be­antragen von Fördergeldern. Bei vielen staatlichen Sanierungszuschüssen ist es Pflicht, einen Energieberater oder eine Energieberaterin zurate zu ziehen.

Wie wird die Energieberatung gefördert?

Eine Energieberatung mit individuellem Sanierungsfahrplan (iSFP) kostet für ein Einfamilienhaus 1500 bis 2500 Euro, wird aber mit 50 Prozent und maximal 650 Euro bezuschusst: mehr.fyi/energieberatung

Wer sich für den iSFP entscheidet und die vorgeschlagenen Sanierungsschritte umsetzt, profitiert zudem von höheren Fördersätzen: mehr.fyi/isfp-bonus

2. Kompetenten Energieberater finden

„Energieberater“ ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Bei der Expertensuche gehen die Müllers daher sorgfältig vor. Eine erste ­Orientierung bietet die Expertenliste der Deutschen Energie-Agentur: www.energie-effizienz-experten.de. Die eingetragenen Fachkräfte sind Bauingenieure, Architektinnen oder Handwerker, müssen Qualifikation und Tätigkeit nachweisen und sich alle drei Jahre fortbilden. Ein Eintrag  garantiert aber noch keine gute Beratung. Nach einer Vorauswahl vergleicht das Paar Qualifikationen, Leistungen und Internet-Bewertungen ihrer Favoriten, fragt nach Referenzen und prüft, ob sie unabhängig agieren.

3. Rundum-Check machen  

Die Müllers haben nun eine kompetente Energieberaterin gefunden, die einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellt. Dafür macht sie einen Rundgang durchs Haus, schaut sich Dach, Fenster, Keller­decke sowie die Fassade an und bewertet alle relevanten Faktoren für den Energiebedarf. Auch Gasheizung und Heizkörper nimmt sie ins Visier. Danach spricht sie mit dem Paar über den energetischen Zustand des Gebäudes und ihre Sanierungswünsche.

4. Sanierungsschritte optimal abstimmen

Einige Wochen nach dem Besuch kommt die Beraterin wieder – mit dem individuellen Sanierungsfahrplan in der Hand. Dieser Beratungsbericht beschreibt den energetischen Zustand des Gebäudes, Energiespar-Potenziale und empfohlene Sanierungsschritte sowie Kosten und ­Förderungen. Außerdem zeigt er, wie die einzelnen Sanierungsmaßnahmen ­optimal ineinandergreifen. Ein solcher Sanierungsfahrplan ist sinnvoll, da sich Hauseigentümer oft fragen, ob sie eher mit der Dachdämmung oder dem Austausch der Heizung starten sollen. Er hilft dabei, von Beginn an auf das gesamte Gebäude zu schauen und die einzelnen Schritte miteinander abzustimmen.

5. Sanierung starten  

Nun können die Müllers die Sanierung in Angriff nehmen. Innerhalb der nächsten fünf Jahre wollen sie ihr Haus Schritt für Schritt erneuern: Das Dach, die Fassade und die Decken in den unbeheizten Kellerräumen sollen besser gedämmt, neue Rollladen­kästen eingebaut, eine Photovoltaikanlage installiert und die Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt werden. Lohn der Mühen: niedrigere Heizkosten, ein besseres Raumklima und mehr Komfort. Bis zur fertigen Sanierung bleibt noch eine Menge zu tun, doch das Paar ist zuversichtlich: „Jetzt haben wir ja einen Plan!“