Menü

Ein Preis für CO2 – das steckt dahinter

1. Dezember 2020

Ab Januar 2021 erhalten Treibhausgase, die durch Heizen und Autofahren entstehen, ein Preisschild. Ziel dieser Bepreisung ist langfristig die Reduktion des CO2-Ausstoßes. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

1. Was ist der CO2-Preis und warum wird er eingeführt? 

Der CO2-Preis ist Teil des Klimaschutzprogramms, mit dem die Bundesregierung Betriebe und Haushalte motivieren will, Energie zu sparen und klimaschonende Technologien zu nutzen. Er wird ab Januar 2021 auf CO2-Emissionen erhoben, die beim Verbrennen fossiler Energieträger wie Heizöl, Erdgas, Benzin oder Diesel in den Bereichen Wärme und Verkehr entstehen.  

CO2 bekommt also ein Preisschild, und zwar nach einer festgelegten Abgabe je ausgestoßene Tonne des klimaschädlichen Treibhausgases. 2021 schlägt eine Tonne CO2 zunächst mit einer Abgabe von 25 Euro netto zu Buche. In den darauffolgenden Jahren steigt der Preis sukzessive an, bis auf 55 Euro netto je Tonne CO2 im Jahr 2025. Ab 2026 gibt es keinen Festpreis mehr, stattdessen soll sich der CO2-Preis in einem Korridor 
von 55 bis 65 Euro pro Tonne bewegen. Die Energiehändler müssen ihre CO2-Zertifikate dann ersteigern. 

Abführen müssen den CO2- Preis die sogenannten „In-Verkehr-Bringer“, also Energiedienstleister wie die Stadtwerke Meerane und Heizöl- oder Kraftstoffhändler. Ein Effekt, mit dem die Bundesregierung alle animieren möchte, Energie zu sparen und auf klimaschonende Technologien wie Wärmepumpen, Solarthermie oder Elektroautos umzusteigen. Denn nur, wenn dies gelingt, kann Deutschland die im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 festgelegten Ziele der Europäischen Union erreichen.

2. Was bedeutet der CO2-Preis für Haushalte und Betriebe? 

Unternehmen wie die Stadtwerke, die mit Brenn- und Kraftstoffen handeln, sind ab 2021 nach dem neuen Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) verpflichtet, für den erzeugten Treibhausgas-Ausstoß Emissionsrechte in Form von Zertifikaten zu kaufen. Für diese zahlen sie je Tonne CO2 einen festen Preis. Den Mehrpreis rechnen die Energielieferantenwie die Stadtwerke Meerane direkt mit dem Verbraucher ab, zum Beispiel über die Gasrechnung. Die Stromrechnungen hingegen werden vom CO2-Preis nicht betroffen sein. 

3. Wird das Heizen mit Erdgas durch den CO2-Preis teurer?

Schon heute machen Steuern, gesetzliche Abgaben und die Kosten für die Netznutzung mehr als die Hälfte des Gaspreises aus. Ab 1. Januar 2021 kommt noch der CO2-Preis hinzu. Auch diesen geben die Stadtwerke Meerane lediglich 1:1 an ihre Kunden weiter und ziehen keinerlei Gewinn daraus. Im Gegenteil: Durch die veränderte Rechnungslegung ergibt sich ein logistischer und finanzieller Mehraufwand. Trotzdem unterstützen die Stadtwerke die Idee hinter der CO2-Abgabe: den Ausstoß von Kohlendioxid zu reduzieren und das Klima zu entlasten. 

Was viele nicht wissen: In den letzten fünf Jahren konnten die Stadtwerke Meerane ihren Erdgaspreis stabil halten. Durch eine kluge Einkaufspolitik und gesunkene Bezugskosten konnten die Stadtwerke aktuell sogar die Kosten für die Gasbeschaffung im Vergleich zum Vorjahr reduzieren. Diese Kostenvorteile gibt der Energiedienstleister selbstverständlich an seine Kunden weiter. Allerdings reicht das nicht, den zusätzlichen 
CO2-Preis auszugleichen. So erhöht sich der Arbeitspreis vieler Gasverträge, der Grundpreis aber bleibt unverändert. Oft lohnt sich ein Tarifcheck: Etwa mit einem 24-Monatsvertrag kann das Preisniveau von 2020 beibehalten werden.

4. Wie können Haushalte an anderer Stelle sparen? 

Die Auswirkungen der CO2-Emissionskosten bekommen vor allem Abnehmer zu spüren, die sehr viel Öl oder Kohle verbrauchen. Sie sollten so schnell wie möglich ihre Energiebilanz verbessern. In privaten Haushalten 
wird der Lebensstil eine große Rolle spielen: Wer mehr Fahrrad als Auto fährt und umweltbewusst heizt, ist im Vorteil. Die Stadtwerke Meerane unterstützen ihre Kunden schon bei kleinen Schritten im Alltag mit dem 
kostenlosen STEPS-Familienkalender mit vielen einfachen Ideen für ein nachhaltigeres Leben. Der Energiedienstleister begleitet Sie bei Ihrer persönlichen Gemeinsam für weniger Ausstoß von Kohlendioxid: die CO2-Bepreisung als Teil Klimaschutzprogramms des Bundes.

5. Ist Erdgas überhaupt noch ein Energieträger der Zukunft? 

Auf jeden Fall, denn: Von Jahr zu Jahr speisen mehr Anlagen überall in Deutschland Gas aus erneuerbaren Quellen ins Gasnetz ein. Mehr Klimaschutz bringen zudem hochmoderne Nutzungslösungen wie Brennstoffzellen und erdgasbasierte Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in Verbindung mit Wärmespeichern: 
So bleibt Gas auch langfristig der Baustein einer effizienten Wärmewende

Hier ein paar Tipps, wie Sie ohne großen Aufwand Ihren CO2-Fußabdruck verkleinern:

Seite drucken