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Von der Sonne in die Steckdosen

6. Dezember 2022

790 Sonnenstunden bescherte uns allein der Sommer in Sachsen in diesem Jahr. Energie, die die beiden neuen Solarparks in Meerane seit Kurzem nutzen, um grünen Strom zu produzieren. Eine Reise vom Sonnenstrahl bis zur Drehzahl.

In der Seiferitzer Allee und am Wichernweg in Meerane blitzen seit Herbst zusammengerechnet über 14.000 Solarmodule auf 6,2 Hektar Fläche auf. Mit den beiden Anlagen werden bis zu 5,7 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugt. Diese Menge verbrauchen rein rechnerisch 2.280 Haushalte im Jahr. Mit den beiden Standorten wird rund ein Viertel des Strombedarfs der sogenannten Standard-Lastprofil-Kunden, das heißt Gewerbe- und Privatkunden mit einem mittleren Stromverbrauch, in Meerane gedeckt werden können. 

Wie der vor Ort produzierte Strom zu Firmen und Haushalten in Meerane gelangt? Die Stadtwerke zeigen es auf. 

Reise-Start der Sonnenenergie: die Solarfelder

11.520 Solarmodule hinter dem Gelände des Hundesportvereins und 2.688 auf dem ehemaligen Gelände der Stadtgärtnerei bündeln die Sonnenstrahlen und wandeln Licht in Strom um. Sonnenlicht besteht aus Photonen. Treffen diese auf eine Schicht aus Silizium, aus dem die Solarzellen bestehen, wandern negativ geladene Elektronen durch das Material. Ober- und Unterseite des Solarmoduls sind wie die Pole bei einer Batterie.  

1. Etappe: Wechselrichter

Der erzeugte Gleichstrom wird durch einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt. Vom Wechselrichter aus führen 
400-Volt-Leitungen zu einer Transformatorenstation. Dabei bewegen sich Elektronen durch die Leitungen. 

2. Etappe: Transformatorenstationen

In der ersten Transformatorenstation wird die Spannung auf 10.000 Volt erhöht. Von dort aus wird die Energie über das Mittelspannungsnetz zu einer weiteren Trafostation geführt. Hier findet wieder eine Umwandlung auf 400 Volt statt, damit Betriebe und Haushalte den Strom aufnehmen können.

3. Etappe: zu Firmen und Haushalten

Das Niederspannungsnetz bringt die Energie zu Fabriken und Werkhallen, die besonders nah an den Solarparks gelegen sind, sowie zu Haushalten. Durch die lokale Stromerzeugung sind die Transportwege kurz, womit jährlich rund 4.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Ein wichtiger Meilenstein also für die Energiewende vor Ort und mehr Unabhängigkeit von Stromimporten. 

Das Beste: Die Sonne schickt keine Rechnung für ihre Energie. In beiden Parks werden übrigens im kommenden Jahr ungefähr 7.000 m2 Blühstreifen angelegt, der Brutvögeln, Insekten und Schmetterlingen Nahrung und Schutz bieten wird.

Feierliche Einweihung der neuen Solarparks in Meerane (v.l.n.r): Bürgermeister Jörg Schmeißer, Stadtwerke-Geschäftsführer Uwe Nötzold, Altbürgermeister Prof. Dr. Lothar Ungerer.

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